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Schemeobed der Sonderklasse

Geschnitzte Schemen aus drei Jahrhunderten wurden gezeigt

Der schon fast traditionelle Schemeobed, der von engagierten Narros durchgeführt wird, fand am 17. Januar in der Gaststätte "Aubergine" im Rosegässle statt. 50 Narros hörten zunächst einen hochinterresanten Vortrag über die Symbolik der Tierfiguren, die auf dem Narrohäs dargestellt sind. Die Figuren wurden anhand der modernen Fastnachtsforschung interpretiert, was für den einen oder anderen ganz neue Fragen aufwarf.

Danach wurden Narroschemen aus drei Jahrhunderten gezeigt. Leider sind die Künstler der ältesten Werke nicht mehr zu bestimmen, da belegte Dokumente nicht mehr vorhanden sind. Die Entwicklung vom Frühbarock bis hin zu den klassizistischen geprägten Schemen von Domenikus Ackerman, genannt Ölmüller, kann jedoch mehr als deutlich dargestellt werden. Neben einigen Ölmüllerschemen zeigten die Experten der Zunft auch Schemen von den Schnitzern Sieber Alt und Jung, sowie Moser, Ummenhofer und weiteren allerdings unbekannten Schnitzern. Diese Kostbarkeiten wurden mit heutigen Schnitzern verglichen, es fanden hierzu rege Diskussionen statt.

Über Schemen für dier Alt-Villingerin wurde ebenfalls gesprochen und hierzu einige Beispiele gezeigt. Die einhellige Meinung der Anwesenden war, daß die Alt-Villingerin im Beisein eines Narros mit der Maske zu vermummen hat, wie dies früher guter Brauch gewesen sei.

Im nächsten Jahr, ebenfalls in der Vorfasnachtszeit, wollen die Narros ausführlich dem Narrohäs widmen. Schon jetzt darf man gespannt sein, welche Raritäten dann aus den Schatztruhen von Villinger Bürgern hergezaubert werden.

In jedem Fall wird der diesjährige Schemeobed mit den anwesenden Narros noch lange in Erinnerung bleiben.